Dann können Sie davon ausgehen, dass der Rollladenkasten undicht ist: Die teuer bezahlte Heizwärme entweicht nach draußen. Eine Rollladenkasten-Dämmung kann das vermeiden.
Die Suche nach Wärmebrücken am Haus funktioniert natürlich professioneller mit einer Wärmebildkamera. Diese sog. Thermografie kann z.B. durch Energieberater durchgeführt werden. Die Bilder dieser Analyse zeigen deutlich, an welchen Stellen das Haus Wärme verliert.
Rollladenkästen wurden bis Anfang der 90er Jahre aus dünnem Kiefernholz gebaut. Die Kästen – ohne wirksame Dämmung – wurden an der Außenfassade meist nur verputzt. Und viele dieser Exemplare existieren noch heute. Wenn so ausgestattete Räume beheizt werden, „verflüchtigt“ sich die Wärme in diesem Bereich widerstandslos nach draußen.
Im Zuge von Modernisierungsarbeiten sollten nicht nur alte Fenster ausgetauscht werden, sondern alte Rollladenkästen durch effizientere, gedämmte Modelle ersetzt werden. Als Dämmmaterial kommen dann Styropor oder Schaumstoffe zum Einsatz, die üblicherweise mit Schmelzklebstoffen verklebt werden. Verklebt wird auf eine Kunststoff- oder Metallabdeckleiste des Rollladenkastens.
Der eingebaute, gedämmte Rollladen verhindert im Winter das Eindringen der Kälte. Im Sommer schirmt er die Innenräume gegen die Wärme von außen ab. Der eingesetzte Heißkleber ist im Jahresverlauf starken Temperaturschwankungen ausgesetzt. Unsere Kunden haben sehr gute Erfahrungen mit dem Polyolefin-basierten Schmelzklebstoff-Typ B1063.1 gemacht. Dieser verfügt sowohl über eine hohe Wärmestandfestigkeit als auch über eine gute Kälteflexibilität.
Abbildung 1: Detailaufnahme der Verklebung Dämmmaterial auf Rollladenpanzer
Der Auftrag des Schmelzklebstoffes wird immer auf die jeweiligen Fertigungsbedingungen abgestimmt. Da die Verklebung von Dämmmaterialien in Rollladenkästen in erster Linie manuell erfolgt, hat sich die HB 910 bewährt. Diese Handpistole ist in Spray- und Raupenversion erhältlich. Verbunden über einen heizbaren Schlauch z.B. mit einer Schmelzklebstoff-Tankanlage vom Typ HB 5010 bildet das Handauftragsgerät ein geschlossenes System.
Für die Verklebung selbst werden mehrere Raupen Heißkleber auf die Abdeckleiste aufgetragen, alternativ wird die Leiste eingesprüht. Danach wird das Dämmmaterial angedrückt.
Die Panzer der Rollladenkästen werden häufig pulverbeschichtet. Die Beschichtung setzt farbliche Akzente und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Schäden der Witterung. Jede Form der Beschichtung verändert die Oberflächenspannung. Die Pulverbeschichtung erzeugt eine geringe Oberflächenspannung. Je niedriger aber die Oberflächenspannung ist, desto besser perlen Regenwasser und andere Verschmutzungen ab. Für die sichtbare Außenseite des Rollladenkastens eine wünschenswerte Eigenschaft.
Im Sinne einer erfolgreichen Verklebung ist eine geringe Oberflächenspannung im Inneren des Kastens kontraproduktiv: Eine haltbare Verklebung braucht neben einem geeigneten Klebstoff eine hohe Oberflächenspannung, damit eine ausreichende Benetzung erfolgen kann.
Abbildung 2: linke Seite pulverbeschichtete Front, rechte Seite Rückseite mit Spritzern der Pulverbeschichtung, Benetzung mit Testtinte 32 mN/m zur Bestimmung der Oberflächenspannung nicht möglich
Aus diesem Grund sollte die zu verklebende Rückseite des Rollladenpanzers vor der Pulverbeschichtung abgedeckt werden, z.B. mit einem Klebestreifen. Die Abdeckung wird nach der Beschichtung wieder entfernt. Alternativ kann eine Oberflächenbehandlung der Klebefläche erfolgen, um die Oberflächenspannung an dieser Stelle wieder zu erhöhen.